Der Tod kam im Schlaf: Die Geschichte der „Todesengel“ von Lainz

Stell dir vor, du liegst im Krankenhaus, geschwächt und hilflos. Du vertraust darauf, dass die Krankenschwestern und Pfleger sich um dich kümmern, dir helfen, wieder gesund zu werden. Doch was, wenn diese Menschen zu deinen größten Feinden werden, zu "Todesengeln", die über Leben und Tod entscheiden?

Genau das geschah in den 1980er Jahren im Lainzer Krankenhaus in Wien. Vier Krankenschwestern, Waltraud Wagner, Irene Leidolf, Stephanija Meyer und Maria Gruber, bildeten einen Todespakt, um Patienten, die sie als "lästig" empfanden, zu töten.

Ihr Modus Operandi war erschreckend einfach: sie verabreichten den Patienten hohe Dosen von Medikamenten, meist Insulin oder Beruhigungsmittel, die zum Tod durch Atemstillstand führten. Die Opfer waren meist ältere, pflegebedürftige Menschen, die sich nicht wehren konnten.

Die Taten der "Todesengel" blieben lange unentdeckt. Die Todesfälle wurden als natürliche Ursachen abgetan, die Schwestern genossen das Vertrauen ihrer Kollegen und Vorgesetzten.

Doch irgendwann kamen Gerüchte auf, die Krankenschwestern würden untereinander über ihre Taten prahlen. Eine junge Kollegin fasste schließlich den Mut, die Polizei zu informieren.

Die Ermittlungen führten zur Festnahme der vier Frauen. Sie gestanden die Morde und gaben an, aus Mitleid gehandelt zu haben, um den Patienten Leid zu ersparen. Doch die Ermittler fanden heraus, dass die Motive viel banaler waren: die Schwestern waren gestresst, überfordert und genervt von den Patienten. Sie töteten aus Bequemlichkeit, um sich die Arbeit zu erleichtern.

Der Prozess gegen die "Todesengel von Lainz" sorgte für großes Aufsehen. Die Öffentlichkeit war schockiert und fassungslos über die Grausamkeit und Kaltblütigkeit der Täterinnen. Die Schwestern wurden zu lebenslanger Haft verurteilt.

Der Fall der "Todesengel von Lainz" ist ein erschreckendes Beispiel für den Missbrauch von Macht und Vertrauen im Gesundheitswesen. Er zeigt, wie wichtig es ist, dass Pflegekräfte sorgfältig ausgewählt und überwacht werden, um solche Taten zu verhindern.

Gleichzeitig wirft der Fall Fragen nach der ethischen Verantwortung von Pflegekräften auf. Wo verläuft die Grenze zwischen Fürsorge und Bevormundung, zwischen Leben und Tod?

Die "Todesengel von Lainz" haben das Vertrauen in die Pflegeberufe erschüttert. Ihr Fall ist eine Mahnung, dass das Böse überall lauern kann, selbst an Orten, wo wir uns sicher und geborgen fühlen sollten.


Quellen:

  • Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Todesengel_von_Lainz
  • Kurier: https://kurier.at/chronik/wien/die-todesengel-von-lainz-ein-blick-zurueck


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